Mobile Alerts Sensoren mit der REST API in FHEM einbinden

Worum geht es

Daten von pro series Sensoren der Firma Mobile Alerts deren ID mit 01, 08, 09, 0B, 0E anfangen können mit Hilfe der sog. REST API  von den Mobile Alerts Servern ausgelesen und in FHEM weiter verwertet werden. Ich zeige das Vorgehen am Beispiel des MA10660 Windsensors.

Bei den Sensoren die per REST API ausgelesen werden können (Stand Juli 2017) handelt es sich um:

• MA10120 (ID 01) – Temperatur und Feuchtigkeit Sensor mit Kabelsonde
• MA10241 (ID 0E) – Temperatur und Luftfeuchtigkeit Sensor
• MA10320 (ID 09) – Temperatur Sensor
• MA10650 (ID 08) – Regen Sensor
• MA10660 (ID 0B) – Wind Sensor

 

Vorweg

Zum Abfragen der Sensordaten von den Mobile Alerts Servern mit Hilfe der REST API muss man wissen, daß man nur den letzten Wert erhält der vom Sensor übertragen wurde. Weiterhin ist es wichtig zu wissen, dass man die Sensordaten nur 3 mal in einer Minute abfragen darf, sonst wird die Abfrage für 7 Minuten gesperrt. Das Abfrageprotokoll ist HTTPS und die Abfrage erfolgt durch eine POST Anfrage. Die Ergebnisse die geliefert werden liegen im JSON Format vor.

Glücklicherweise bringt das FHEM Modul HTTPMOD alles mit was nötig ist um das oben genannte umzusetzen.

 

Vorgehen

Zunächst den Windsensor in FHEM definieren:

define MyWindsensor HTTPMOD https://www.data199.com/api/pv1/device/lastmeasurement 30

Die Abfrage erfolt also alle 30 Sekunden, so ist man mit dem 3 mal pro Minuten Abfragelimit auf der sicheren Seite.

Danach muss man via Attributen festlegen was das HTTPMOD machen muss. Die ID des Sensors gibt man so an:

attr MyWindSensor requestData.* deviceids=0Bxxxxxxxx&phoneid=77xxxxxxxxx

Bei deviceids= die ID eures Sensors eingeben (unterhalb vom QR-Code) und bei phoneid= die ID eurer Mobile Alerts App. Wenn man jetzt keine App installiert hat kann man die Zahl nach phoneid= auch weglassen. Die Phone ID dient lediglich dazu Alert Zustände, die ihr in eurer App eingestellt habt als Reading sichtbar zu machen.

Die Phone ID findet ihr in eurer App unter Einstellungen ziemlich weit unten (siehe Screenshot):

Weiterhin muss man dem HTTPMOD mitteilen, dass er als Antwort JSON erwarten kann Das geht mit dem follgenden Attribut:

attr MyWindSensor extractAllJSON 1

Wenn alles richtig gelaufen ist bekommt ihr folgende Readings:

devices_01_deviceid	0Bxxxxxxxxxx	2017-07-11 12:28:54
devices_01_lastseen	1499768989	2017-07-11 12:30:24
devices_01_lowbattery	false	2017-07-11 12:28:54
devices_01_measurement_c	1499769000	2017-07-11 12:30:24
devices_01_measurement_idx	418476	2017-07-11 12:30:24
devices_01_measurement_ts	1499768989	2017-07-11 12:30:24
devices_01_measurement_wd	14	2017-07-11 12:30:24
devices_01_measurement_wg	3.1	2017-07-11 12:30:24
devices_01_measurement_ws	1.2	2017-07-11 12:30:24
phoneid	77xxxxxxxxxxx	2017-07-11 12:28:54
success	true	2017-07-11 12:28:54

Wenn ihr in eurer Mobile Alerts App Alarmzustände (Alerts) eingestellt habt und ihr im Attribut requestData eure Phone ID eingegeben habt dann bekommt ihr nach dem Eintreten eines Alarmzustandes noch folgende Readings:

devices_01_measurement_wds	65535	2017-07-11 15:39:20
devices_01_measurement_wga	true	2017-07-11 15:39:20
devices_01_measurement_wgaactive	true	2017-07-11 15:39:20
devices_01_measurement_wgas	1	2017-07-11 15:39:20
devices_01_measurement_wsa	false	2017-07-11 15:39:20
devices_01_measurement_wsaactive	true	2017-07-11 15:39:20
devices_01_measurement_wsas	1	2017-07-11 15:39:20

Falls etwas falsch war bekommt ihr als Reading einen Text mit einer Fehlermeldung was falsch war wie z. B.: “429 Too Many Requests”.

Weiterhin würde ich per Attribut einstellen, dass nur Änderungen von Werten einen Event auslösen. Das sieht so aus:

attr MyWindSensor event-on-change-reading .*

Ausserdem kann man mit dem Attribut stateFormat den State einstellen, so das man die wichtigsten Daten direkt in der Übersicht sehen kann. Das geht so:

attr MyWindSensor stateFormat Geschwindigkeit: wind_speed km/h <br> Böe: wind_gust km/h <br> Richtung: wind_direction ° <br> Messung: timestamp

Das sieht dann so aus:

Daten weiterverarbeiten

Mit den erhaltenen Readings kann man jetzt schon was anfangen, doch mit gefiel es nicht dass die Zeitangaben im UNIX Format, die Windgeschwindigkeiten in m/s und die Windrichtung in einem speziellen Mobile Alerts Schlüssel vorlagen. Das lässt sich aber mit etwas Perl Code und dem Attribut userReadings beheben. Das Attribut sieht so aus:

attr MyWindSensor userReadings wind_direction:devices_01_measurement_wd.* { int(ReadingsVal("MyWindSensor","devices_01_measurement_wd",0))/16*360 }, 
wind_speed:devices_01_measurement_ws.* { ReadingsVal("MyWindSensor","devices_01_measurement_ws",0)/1000*3600 }, 
wind_gust:devices_01_measurement_wg.* { ReadingsVal("MyWindSensor","devices_01_measurement_wg",0)/1000*3600 }, 
timestamp:devices_01_measurement_ts.* { POSIX::strftime("%F %T", localtime(ReadingsVal("MyWindSensor","devices_01_measurement_ts",0))) },

Ihr bekommt noch folgende Readings zusätzlich:

timestamp	2017-07-11 12:43:54	2017-07-11 12:44:24
wind_direction	247.5	2017-07-11 12:37:24
wind_gust	16.56	2017-07-11 12:44:24
wind_speed	5.76	2017-07-11 12:44:24

Nun liegen die Geschwindigkeiten in Km/h und die Windrichtung in Grad vor. Auch die Angabe für den Zeitpunkt der Messung liegt in einer lesbaren Form vor.

Daten speichern und visualisieren

Jetzt wird es Zeit die erhaltenen Daten  zu speichern. Dazu erstellt man einen Filelog mit folgendem Befehl:

define MyWindFilelog filelog ./log/wind-%Y.log MyWindSensor:timestamp.*|MyWindSensor:wind_direction:.*|MyWindSensor:wind_gust:.*|MyWindSensor:wind_speed:.*

Die Daten aus dem Filelog lassen sich zu Graphen umsetzen und man bekommt beispielsweise so was:

 

Gedanken zu Schluss

Positiv:

Das Windrad ist sehr empfindlich, es dreht sich also bei geringsten lauen Lüftchen. Ich habe parallel noch eine Homematic Wetterstation und bei sehr geringen Windes steht deren Windrad während sich das des Mobile Alerts Sensors schon dreht.

Negativ:

Wie ich feststellen musste, liefert die REST API nur alle 7 Minuten einen neuen Wert. Das liegt daran, dass der Mobile Alerts Gateways zwar alle Werte zwischenspeichert, diese aber nur alle 7 Minuten auf den entsprechenden Servern hochlädt und dann habt ihr auch nur Zugriff auf den letzten Wert. Auch wenn ihr einen Alert eingestellt habt wird das Stattfinden eines Alert Ereignissen auch erst nach 7 Minuten überragen. Das ist also völlig wertlos, wenn ihr damit einen Markisenschutz programmieren wollt, denn wenn tatsächlich ein plötzlich eintretender starker Wind kommt und ihr erst 7 Minuten später darüber informiert werdet, dann liegt die Markise vielleicht schon beim Nachbarn im Garten. Schade!

 

Info

Die Dokumentation zur REST API findet ihr als PDF Datei auf der Seite www.mobile-alerts.eu .

 

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